Frauen, Führung und Macht

Frauen, die eine Führungsfunktion übernehmen, reagieren häufig ablehnend, wenn es um das Thema Macht geht. Auf Nachfrage erzählen sie über Erfahrungen von Machtmissbrauch, Entmächtigung und Ohnmacht. Dazu mischen sich (medial kolportierte) Negativbilder von „mächtigen Frauen“. „So will ich nicht führen“, ist schließlich ihre Conclusio. Doch geht das, Führung ohne Macht? Gabriele Lindner und ich meinen: Nein. 

Aufbauend auf unseren Erfahrungen in der Arbeit mit Frauen in Führungsfunktionen entwickeln wir neue - maßgeschneiderte - Angebote. Kontaktieren Sie mich bei Interesse gerne!


Der Begriff "Macht" kommt von (ver-)mögen und bringt die Fähigkeit zum Ausdruck etwas zu tun. Macht eröffnet einen Möglichkeitsraum und ist als solcher auf gemeinschaftliches Handeln angelegt. "Macht entsteht, wenn wir gemeinsam handeln", bringt es Hannah Arendt auf den Punkt.

Die zentrale Frage ist demnach weniger, ob Macht gut oder schlecht ist, sondern vielmehr: Wofür und wie Macht eingesetzt, gelebt wird. Dient Macht der Ermächtigung oder der Entmächtigung? Handelt sie als "helle Macht" im Rahmen von Vereinbarungen und zum Wohle des Ganzen? Oder agiert sie als "dunkle Macht" mit Zwang, Manipulation und durch Überschreiten von Befugnissen? Wesentlich ist, Macht nicht zu tabuisieren, sondern transparent zu machen und stetig (selbst)kritisch zu hinterfragen im Hinblick auf ihre Ziele, ihre Funktion sowie über die Art und Weise ihrer Ausübung.

Frauen in Führungsfunktionen haben die Möglichkeit, ihre Macht verantwortungsvoll einzusetzen - für die Ziele der Organisation und für ein (geschlechter)gerechteres Zusammenarbeiten und Zusammenleben in der Gesellschaft.

Dazu bracht es Machtbewusstsein, das Wahrnehmen der eigenen Machtquellen und Machtkompetenz - allem voran klare Positionierungen, einen reflektierten Umgang mit persönlichen Schattenseiten und mutigen Gestaltungswillen.